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Warum die Google-Platzierung so wichtig ist
Wie Google Ads funktionieren
Welche 3 Anfänger-Fehler Sie vermeiden sollten
Warum die Google-Platzierung so wichtig ist
“Finden Sie eine neue Wohnung für sich und gegebenenfalls Partner und Familie. Sie haben eine Minute Zeit. Zücken Sie Ihr Handy und legen Sie los.” Diese Aufgabe stelle ich regelmäßig Workshop-Teilnehmern. Überlegen Sie kurz: Was würden Sie tun?
Und? Wenn Sie ticken wie 90% der Teilnehmer meiner Workshops, haben Sie bei Google nach “Wohnung mieten WOHNORT” oder Ähnlichem gesucht. Ein kleiner Teil hat bereits die App eines Immobilienportals installiert und sucht gezielt dort.
Wenn ich ähnliche Aufgaben für die Suche nach Immobilienmaklern, nach Hausverwaltern oder anderen Dienstleistern stelle, ist Googles Marktanteil regelmäßig noch größer als 90%. Das spiegelt die Realität durchaus wider. Tatsächlich gibt es nur wenige Produkte und Dienstleistungen, nach denen auf Google nicht gesucht wird.
Google-Suchergebnisse für die Anfrage „Hausverwaltung Wuppertal”: Die 4 Anzeigen oberhalb der “normalen” Suchergebnisse nehmen selbst auf dem Desktop bereits den gesamten Bildschirm ein und saugen einen Großteil der Nachfrage auf sich.
Und das heißt: Wenn Sie zu den mit Ihren Angeboten zu den Top-Ergebnissen der entsprechenden Suchen gehören, haben Sie die Chance, den Zuschlag zu erhalten. Wenn nicht, dann nicht.
Um mit der eigenen Seite zu den Top-Ergebnissen zu gehören, gibt es 2 Wege:
- Sie bezahlen für eine Platzierung an der absoluten Spitze. Das geschieht über Google Ads – die Disziplin dahinter heißt Search Engine Advertising (SEA).
- Sie liefern Google viele Signale, dass Sie auf Ihrer Seite die beste Antwort auf die Suchanfrage bieten – in Form von vollendeten Inhalten und vielen Links, die von anderen vertrauenswürdigen Seiten zu Ihrer führen. Das nennt sich Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Wer klickt denn schon auf Anzeigen?
Eine ganz, ganz grobe Faustregel für die Verteilung der Klicks auf Suchergebnisse ist: Auf Platz 1 erhalten Sie 30% der Klicks, mit jedem weiteren Platz halbiert sich die Chance auf den Klick. Diese Größenordnungen gelten auch für die Anzeigen. Zwar behaupten viele Menschen, sie würden Anzeigen generell ignorieren. Die Daten zeigen dagegen, dass Anzeigen zwar eine niedrigere Klickrate haben als organische Suchergebnisse an der gleichen Stelle – aber der Unterschied ist nicht gravierend.
So funktionieren Google Ads
Mit Google Ads können Sie sich ein Top-Ergebnis für bestimmte Suchanfragen ersteigern. Die Funktionsweise ist dabei folgendermaßen:
- Sie legen fest, für welche Suchanfragen Sie gefunden werden möchten, wie viel Ihnen ein Klick auf Ihre Seite wert ist, auf welcher Seite der Besucher landen soll und welcher Text in den Suchergebnissen angezeigt wird.
- Außerdem definieren Sie ein Tageshöchstbudget.
- Sobald ein Nutzer eine Suchanfrage stellt, die von den eingebuchten Keywords entspricht, findet bei Google eine Versteigerung statt. Diese funktioniert wie eine Ebay-Auktion: Das höchste Gebot gewinnt den obersten Platz und das nächsthöchste bestimmt den Preis. In entsprechender Reihenfolge spielt Google die Ergebnisse ober- und unterhalb der Suchergebnisseite aus.
Wenn dann ein Nutzer tatsächlich klickt, entstehen die in der Auktion ermittelten Kosten. Klickt er nicht, entstehen auch keine Kosten.
In der Realität kommen Tausende Details hinzu, aber diese Darstellung genügt, um das Prinzip zu verstehen.
Welche 3 Anfänger-Fehler Sie vermeiden sollten
Fehler 1: Google Express nutzen.
Google möchte natürlich möglichst viele Werbetreibenden für seine Plattform begeistern und bietet daher mit Google Ads Express einen niedrigschwelligen Einstieg in die Suchmaschinenwerbung an. Innerhalb von 10 Minuten ist eine Kampagne startklar – und tatsächlich ist erstaunlich, wie gut Google dabei schon automatisch die Absichten eines Werbetreibenden erkennt. Doch die Ergebnisse solcher Kampagnen sind in der Regel sehr schlecht – zumindest wenn man sie mit einem professionellen Setup vergleicht.
Der Grund ist, dass Google sich im Express-Modus sehr große Freiheiten nimmt, bei welchen Suchanfragen es die Anzeigen ausspielt. Wenn Sie beispielsweise für “Hausverwaltung Wuppertal” gefunden werden möchten, so ist es gut möglich, dass Google die Anzeige im Express-Modus auch für “Wohnung mieten Wuppertal” ausspielt.
Übrigens passiert das gleiche, wenn unerfahrene Nutzer den “Profi-Modus” von Google Ads nutzen. Diese buchen die Keywords oft mit der Option “weitgehend passend” ein, und geben Google dadurch wiederum enorm große Freiheiten in der Ausspielung.
Außerdem ist es im Express-Modus nicht vorgesehen, Menschen je nach ihrer Anfrage auf unterschiedliche Unterseiten zu schicken. Genau das ist häufig jedoch sinnvoll: Wer “2 Zimmer Wohnung Hamburg” eingetippt hat, der möchte auf der Zielseite nur 2-Zimmer-Wohnungen sehen.
Fehler 2: Erfolge nicht messen
Google Ads versorgt uns mit Daten über die Zahl der Ausspielungen, Klicks und Kosten der Anzeigen sowie zu vielem mehr. Von Haus aus weiß das System jedoch nicht, was nach dem Klick auf Ihrer Website passiert ist.
Auswertung der Google-Ad-Kampagne eines Wohnungsunternehmens: Die Zahl der erfolgreichen Wohnungsanfragen ist entscheidend – wird jedoch nicht automatisch von Google Ads oder Google Analytics ermittelt.
Folglich wissen wir nicht, ob wir das Budget gut investieren oder verschleudern. Als Wohnungsunternehmen oder Immobilienmakler leben Sie schließlich nicht von Klicks, sondern von Anfragen. Entsprechend ist es wichtig zu wissen, wie viele Anfragen über Google Ads zustande gekommen sind. Auch für die Optimierung der Kampagnen ist Webanalyse wichtig: Über welche Suchanfragen kommen “gute” Nutzer auf die Seite? Über welche holen wir Nutzer auf die Seite, für die unser Angebot nicht so passend ist?
Um also erstens beurteilen zu können, ob wir generell auf einem guten Weg sind und um zweitens gezielt optimieren zu können, braucht es eine solide Webanalyse, welche die wichtigsten Zielvorhaben misst und an das Google-Ads-System zurückspielt. Der Industriestandard ist dabei Google Analytics. Das System hat den Vorteil, dass es sich mit wenigen Klicks mit Google Ads verbindet. Übrigens: Zielvorhaben müssen in Google Analytics manuell eingerichtet werden.
Fehler 3: Am Budget knausern
Google Ads ist ein sehr, sehr wirksamer Werbekanal. Aber wegen des Auktionssystems vollbringt es selten Wunder: Denn wenn beispielsweise ein Alleinauftrag für einen Immobilienmakler 10.000 € Wert ist, dann ist es unwahrscheinlich, dass er über Google Ads für 100 € solch einen Alleinauftrag akquirieren kann – zumindest, solange der Wettbewerb nicht schläft. Der Auktionsmechanismus sorgt langfristig dafür, dass die Kosten sich dem Wert der Kundenakquisition annähern – Sie für einen Klick also annähernd so viel bieten müssen, wie er Ihnen an Gewinn einbringt.
In vielen Branchen – und insbesondere in der Immobilienbranche – ist zwar noch reichlich Luft. Dennoch sollten Sie schon bereit sein, ordentliche Budgets in den Kanal zu investieren – allein schon, um zügig Daten zu sammeln und auf deren Basis optimieren zu können. 500 € auszugeben genügt in aller Regel nicht, um feststellen zu können, ob der Kanal funktioniert oder nicht.
Besonders günstig sind Google Ads übrigens im Mietwohnungsmarkt. In vielen Regionen bietet außer den Immobilienportalen niemand auf Suchbegriffe wie “wohnung mieten ORT”. Das führt zu sehr niedrigen Klickpreisen, die je nach Ort zwischen 10 und 20 Cent liegen. Zumindest für Wohnungsunternehmen mit Vermietungsbedarf dürfte es daher kaum eine bessere Marketing-Investition geben, als Google Ads.